Freitag, 29. Juli 2011

Eine Odyssee zum Atlantik

Tag 22

langweilig

Tag 23

Nach unserem ausgiebigen Aufenthalt in Toulouse konnten wir uns endlich auf den Weg zur Kueste machen. Fast wurde dieser Plan schon am Bahnhof durch einen aelteren Herrn (spontan auf den Namen Werther getauft) vereitelt. Werther blockierte stur den einzigen Schalter mit einer der englischen Sprache maechtigen Mitarbeiterin und schien eine ausgiebige Weltreise zu buchen, wobei er sich jedoch im fuenfminuten Takt umentschied, um spezielle Zusatzangebote entweder hinzu oder zurueck zu buchen. Als wir endlich an der Reihe waren, entschieden wir uns, statt den laengeren und teureren Weg ueber Bordeaux (70€) zu nehmen, mit dem Zug ueber Tarbes nach Bayonne zu fahren. Von dort aus wuerden wir zwar noch ein Stueck mit dem Fahrrad nach Saint-Jean-de-Luz fahren muessen, aber dafuer kostete die Fahrt nur 30€.
In Bayonne machten wir uns im stroemenden Regen auf die Suche nach einem Campingplatz, mussten aber feststellen, dass es schlichtweg keinen in der Umgebung gab. Somit blieb uns nichts anderes uebrig, als einfach Richtung Saint-Jean zu fahren. Wir legten also noch 20km im Regen zurueck, bis wir um halb 11 total durchnaesst einen Campingplatz fanden, dessen Nachtwaechter uns guetigerweise noch Unterschlupf gewaehrte; zum Freundschaftspreis von 54€. Sowohl unser Zelt, das wir im Regen noch aufbauen mussten, sowie all unsere Sachen waren nass und dementsprechend gemuetlich war die Nacht.

Tag 24

Der Regen hielt waehrend der Nacht an und dauerte bis zum Mittag. Wir warteten im Cafe des Campingplatz auf sein Ende. Zwar zeigte sich immer wieder die Sonne, doch kurze Regenschauer verhinderten, dass wir aufbrechen konnten. Schliesslich erwischten wir genau den richtigen Moment, um loszufahren und kamen trocken im nahen Saint-Jean an, wo eine ungeahnte Flut von Campingplaetzen auf uns wartete. Nach verhaeltnismaessig kurzer Suche fanden wir den perfekten Campingplatz direkt am Meer fuer 10€ pro Person pro Nacht. Unser Zelt durften wir direkt am Ausgang zum Meer aufstellen, was seine Vor- und Nachteile hat, da es zwar ein Katzensprung bis zum Meer ist, wir aber auch direkt neben der Strasse naechtigen. So werden wir jeden Morgen von der Muellabfuhr geweckt, die quasi direkt neben unserem Zelt haelt.
Abends sassen wir am Meer, also fuenf Meter von unserem Zelt entfernt, und beobachteten den Sonnenuntergang und die Wellen. Vor dieser Kulisse verkuendete Millos uns, dass er nur noch diesen Abend zu leben hat und aus Verzweiflung schritt er den toedlichen Wellen entgegen und warf sich in ihre Umarmung...

Tag 25

Millos, der schon seit einigen Stunden verschieden war, konnte uns nicht mehr zum Supermarkt begleiten. Dort kauften wir fuer die naechsten drei Tage Essen ein, was sich allerdings als schwierig gestaltete, da der Supermarkt ungefaehr vier Fussballfeldern entsprach.
Millos, der sich nur einen Scherz erlaubt hatte und am Campingplatz auf uns wartete, schlug als Entschaedigung fuer seinen schlechten Witz vor, den Rest des Tages am Strand zu verbringen, was unseren Groll gegen ihn nicht mindern konnte.

Tag 26

Puenktlich von der Muellabfuhr geweckt, gingen Tim und Alex erstmal im Meer schwimmen, was sich wegen den Steinen auf dem Meeresgrund als aeusserst schmerzhaft gestaltete. Millos, der nicht erwarten konnte endlich nach Saint-Jean hinein zu fahren, verliess eine Stunde vor uns den Campingplatz. Zum Glueck hatte Alex keinen Platten, den wir auch nicht flicken mussten und somit nutzte Tim diese Zeit auch nicht um seinen seit laengerer Zeit laedierten hinteren Schlauch auszutauschen. Dadurch kamen die beiden auch nicht zu spaet und Millos ging auch nicht verloren. Der Treffpunkt an der Kirche am Hafen war schwer aufzufinden, ebenso wie Millos, der eine Schnitzeljagd, der sich von saemtlichen lokalen Kuenstlern portraetieren liess und somit Hinweise auf seinen Verbleib offenbarte. Von diesem Verwirrungsversuch unbeeindruckt kundschafteten Tim und Alex die Stadt aus, wobei der Hunger ins unermessliche wuchs, da alle Auslagen mit koestlichen baskischen Spezialitaeten gefuellt waren. Die Bohne, die wir in einem Schokoladenladen geschenkt bekamen, konnte diesen Hunger zwar nicht stillen, jedoch wurden wir gefragt, ob wir aufgrund unserer Haare in einer Band spielen.
Am Campingplatz angekommen entschuldigte sich Millos fuer seinen schlechten Witz mit einer Partie Schach, was unseren Groll in die Hoehe schiessen liess.

1 Kommentar:

  1. Oh wie herrlich, allerdings fing ich an zu frieren beim lesen.....ich stellte mir das radeln durch den Regen vor............grrrrrr........., ihr Armen;-), ne, ihr seid echt klasse wie ihr das alles bewältigt......Hut ab! Freu mich auf die Fortsetzung -grins-, ach, und.....in wenigen Tagen soll auch der Sommer nach Köln kommen, wie lange er bleiben wird weiß kein Mensch.....

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